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Nach ALTE – Wie mit der Angst umgehen?
Zitat von Cara am 24. April 2018, 20:41 UhrHallo,
meine Sohn (2. Kind) hatte ein ALTE, als er gerade 14 Tage alt war. Ich hatte ihn im Familienbett zum Schlafen gelegt, bin dann aber noch neben ihm liegen geblieben und habe ein bisschen am Handy gesurft, ich wollte einfach irgendwie lieber bei ihm sein als im Wohnzimmer. Ab und an habe ich rübergegriffen, ihn ein bisschen am Kopf gestreichelt usw. Dabei habe ich dann bemerkt, dass er sich irgendwie komisch angefühlt hat, darauf hin habe ich bemerkt, dass er nicht mehr atmet. Ich habe ihn hochgenommen, er war wie aus Wachs, leblos und hing schlaff in meinen Armen. Irgendwann (mir kam es vor wie eine Ewigkeit) hat er dann selbst wieder flach angefangen zu atmen, als der Rettungswagen kam, war alles, als wäre nie etwas gewesen. Darauf folgte ein Krankenhausaufenthalt von einer Woche, alle Untersuchungen ohne Befund, Diagnose ALTE, Entlassung mit Heimmonitor, den wir laut Krankenhaus 3 Monate benutzen sollten, unser Kinderarzt empfahl uns, ihn bis zum ersten Geburtstag zu benutzen (bewilligt von der Krankenkasse für 15 Monate). Das ganze ist nun 6 Monate her, wir nutzen den Monitor nur noch nachts, es gab keine weiteren „ernsten Situationen“. Mich macht das Ganze aber total fertig! Ich habe einfach so unendliche Angst um mein Kind! Ich bekomme diese Bilder, dieses Gefühl, als sein lebloser kleiner Körper in meinen Armen lag, einfach nicht mehr aus dem Kopf! Vor jedem Einschlafen wünsche ich ihm, dass er gut schläft und sage ihm, dass er uns nicht verlassen darf! Und der Monitor erinnert mich jeden Tag aufs Neue an das, was da geschehen ist. Ich traue mich trotz Monitor an manchen Tagen nicht, abends das Schlafzimmer zu verlassen, aus Angst, nicht bei ihm sein zu können, wenn etwas passiert. Das macht mich so fertig, ich hasse diese Angst, kann sie aber auch nicht „abschalten“. Vor diesem Vorfall und auch bei der großen Schwester war ich wirklich sehr entspannt, hatte einfach Vertrauen in das Leben. Dieses Vertrauen habe ich völlig verloren. Ich habe jetzt schon Angst vor denn Tag, an dem wir den Monitor abgeben müssen. Hört diese Angst irgendwann wieder auf? Wird das wieder besser? Phasenweise dachte ich wirklich, ich käme ganz gut damit zurecht, aber dann bricht es doch wieder alles aus mir raus und ich merke, dass ich das alles nur irgendwie zu unterdrücken versuche. Ich habe auch niemanden, mit dem ich darüber reden kann, mein Mann sieht das alles viel entspannter und würde den Monitor am liebsten sofort ausschalten und abgeben und mit meiner Mutter oder anderen Angehörigen oder Freunden möchte ich nicht so intensiv darüber reden, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machen (auch, weil sie größtenteils selbst noch Kinder unter einem Jahr haben). Wie haben andere Betroffene es geschafft, aus dieser Angst wieder heraus zu kommen? Ich möchte doch nur die Zeit mit meinem Kind genießen können und nicht bei jedem Schlafenlegen denken müssen, dass dies nun ein Abschied für immer ist…
Hallo,
meine Sohn (2. Kind) hatte ein ALTE, als er gerade 14 Tage alt war. Ich hatte ihn im Familienbett zum Schlafen gelegt, bin dann aber noch neben ihm liegen geblieben und habe ein bisschen am Handy gesurft, ich wollte einfach irgendwie lieber bei ihm sein als im Wohnzimmer. Ab und an habe ich rübergegriffen, ihn ein bisschen am Kopf gestreichelt usw. Dabei habe ich dann bemerkt, dass er sich irgendwie komisch angefühlt hat, darauf hin habe ich bemerkt, dass er nicht mehr atmet. Ich habe ihn hochgenommen, er war wie aus Wachs, leblos und hing schlaff in meinen Armen. Irgendwann (mir kam es vor wie eine Ewigkeit) hat er dann selbst wieder flach angefangen zu atmen, als der Rettungswagen kam, war alles, als wäre nie etwas gewesen. Darauf folgte ein Krankenhausaufenthalt von einer Woche, alle Untersuchungen ohne Befund, Diagnose ALTE, Entlassung mit Heimmonitor, den wir laut Krankenhaus 3 Monate benutzen sollten, unser Kinderarzt empfahl uns, ihn bis zum ersten Geburtstag zu benutzen (bewilligt von der Krankenkasse für 15 Monate). Das ganze ist nun 6 Monate her, wir nutzen den Monitor nur noch nachts, es gab keine weiteren „ernsten Situationen“. Mich macht das Ganze aber total fertig! Ich habe einfach so unendliche Angst um mein Kind! Ich bekomme diese Bilder, dieses Gefühl, als sein lebloser kleiner Körper in meinen Armen lag, einfach nicht mehr aus dem Kopf! Vor jedem Einschlafen wünsche ich ihm, dass er gut schläft und sage ihm, dass er uns nicht verlassen darf! Und der Monitor erinnert mich jeden Tag aufs Neue an das, was da geschehen ist. Ich traue mich trotz Monitor an manchen Tagen nicht, abends das Schlafzimmer zu verlassen, aus Angst, nicht bei ihm sein zu können, wenn etwas passiert. Das macht mich so fertig, ich hasse diese Angst, kann sie aber auch nicht „abschalten“. Vor diesem Vorfall und auch bei der großen Schwester war ich wirklich sehr entspannt, hatte einfach Vertrauen in das Leben. Dieses Vertrauen habe ich völlig verloren. Ich habe jetzt schon Angst vor denn Tag, an dem wir den Monitor abgeben müssen. Hört diese Angst irgendwann wieder auf? Wird das wieder besser? Phasenweise dachte ich wirklich, ich käme ganz gut damit zurecht, aber dann bricht es doch wieder alles aus mir raus und ich merke, dass ich das alles nur irgendwie zu unterdrücken versuche. Ich habe auch niemanden, mit dem ich darüber reden kann, mein Mann sieht das alles viel entspannter und würde den Monitor am liebsten sofort ausschalten und abgeben und mit meiner Mutter oder anderen Angehörigen oder Freunden möchte ich nicht so intensiv darüber reden, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machen (auch, weil sie größtenteils selbst noch Kinder unter einem Jahr haben). Wie haben andere Betroffene es geschafft, aus dieser Angst wieder heraus zu kommen? Ich möchte doch nur die Zeit mit meinem Kind genießen können und nicht bei jedem Schlafenlegen denken müssen, dass dies nun ein Abschied für immer ist…
Zitat von Casparsmami am 25. April 2018, 19:53 UhrLiebe Cara,
ich hatte kein Alte, aber ein Frühchen mit ständigen Alarmen noch im Krankenhaus und dann Entlassung mit Monitor, der uns sogar für 2 Jahre bewilligt wurde.
Die Angst war nicht so groß, da ich nie wirklich ein schlimmes Erlebnis zu Hause hatte und die im Krankenhaus habe ich einfach nicht so ernst genommen, weil alle Frühchen diese Abfälle hatten und der Monitor ja gewarnt hat.
Aber die Angst war irgendwie immer dabei, auch z. B. beim Mittagsschlaf oder wenn er mal tagsüber bei der Oma war. Wir haben den Monitor phasenweise auch nur nachts benutzt, dann aber auch immer mal wieder mittags, einfach weil es doch sicherer ist.
Mit 1,5 Jahren nach Entlassung aus dem Krankenhaus, er war da ca. 1,75 Jahre, haben wir dann aufgehört, weil es ständige Fehlalrme gab. Anschließend im Winter haben wir ihn bei einem Infekt noch mal 3 Tage benutzt.Du merkst, das Thema lässt einen nicht los.
Versuche, dem Monitor zu vertrauen, dafür hast du ihn ja. Und benutze ihn so regelmäßig wie möglich und so lange wie möglich, einfach wie eine Versicherung, die hat man auch nicht, weil man davon ausgeht, dass der Schadenfall eintritt, sondern für den unerwarteten Notfall.
Du hast das Glück, einen Monitor nutzen zu dürfen und die Angst an ihn abzugeben, sieh es mal so.
Unser wurde nie ausgelesen, was eigentlich falsch ist, es hat aber niemanden interessiert.
Lass ihn auslesen oder /und geh mal für zwei Nächte ins Schlaflabor, die können gut sehen, ob es irgendwelche Unregelmäßigkeiten gibt.
Und dann denk dran, dass das Risiko mit einem Jahr sehr deutlich sinkt und im Sommer sowieso niedriger ist. Zieh ihn nicht zu warm an. ich habe oft den Reißverschluss des Schlafsackes an den Füßen oder am Bauch etwas geöffnet, damit kein Hitzstau entsteht.Du kannst auch Kontakt aufnehmen zu einer Psychologin. Unsere Frühchenstation hat mit einer zusammengearbeitet, die ist genau für solche Sorgen da. Ganz unverbindlich. Du brauchst ja keine Therapie, sondern nur ein paar Gespräche.
Die Grundangst ist auch nach Abgabe des Mopnitors geblieben, aber wenig und wurde immer besser.
Jetzt ist er 4,5 Jahre alt.
Ich bin nicht grundsätzlich ein ängstlicher Mensch, merke aber, dass ich vermeidbare Risiken doch auch gerne vermeide.Ich wünsche euch alles Gute.
Liebe Cara,
ich hatte kein Alte, aber ein Frühchen mit ständigen Alarmen noch im Krankenhaus und dann Entlassung mit Monitor, der uns sogar für 2 Jahre bewilligt wurde.
Die Angst war nicht so groß, da ich nie wirklich ein schlimmes Erlebnis zu Hause hatte und die im Krankenhaus habe ich einfach nicht so ernst genommen, weil alle Frühchen diese Abfälle hatten und der Monitor ja gewarnt hat.
Aber die Angst war irgendwie immer dabei, auch z. B. beim Mittagsschlaf oder wenn er mal tagsüber bei der Oma war. Wir haben den Monitor phasenweise auch nur nachts benutzt, dann aber auch immer mal wieder mittags, einfach weil es doch sicherer ist.
Mit 1,5 Jahren nach Entlassung aus dem Krankenhaus, er war da ca. 1,75 Jahre, haben wir dann aufgehört, weil es ständige Fehlalrme gab. Anschließend im Winter haben wir ihn bei einem Infekt noch mal 3 Tage benutzt.
Du merkst, das Thema lässt einen nicht los.
Versuche, dem Monitor zu vertrauen, dafür hast du ihn ja. Und benutze ihn so regelmäßig wie möglich und so lange wie möglich, einfach wie eine Versicherung, die hat man auch nicht, weil man davon ausgeht, dass der Schadenfall eintritt, sondern für den unerwarteten Notfall.
Du hast das Glück, einen Monitor nutzen zu dürfen und die Angst an ihn abzugeben, sieh es mal so.
Unser wurde nie ausgelesen, was eigentlich falsch ist, es hat aber niemanden interessiert.
Lass ihn auslesen oder /und geh mal für zwei Nächte ins Schlaflabor, die können gut sehen, ob es irgendwelche Unregelmäßigkeiten gibt.
Und dann denk dran, dass das Risiko mit einem Jahr sehr deutlich sinkt und im Sommer sowieso niedriger ist. Zieh ihn nicht zu warm an. ich habe oft den Reißverschluss des Schlafsackes an den Füßen oder am Bauch etwas geöffnet, damit kein Hitzstau entsteht.
Du kannst auch Kontakt aufnehmen zu einer Psychologin. Unsere Frühchenstation hat mit einer zusammengearbeitet, die ist genau für solche Sorgen da. Ganz unverbindlich. Du brauchst ja keine Therapie, sondern nur ein paar Gespräche.
Die Grundangst ist auch nach Abgabe des Mopnitors geblieben, aber wenig und wurde immer besser.
Jetzt ist er 4,5 Jahre alt.
Ich bin nicht grundsätzlich ein ängstlicher Mensch, merke aber, dass ich vermeidbare Risiken doch auch gerne vermeide.
Ich wünsche euch alles Gute.